The Briefing

Wird wirklich alles teuer für Dich?

Womit Du bei der aktuellen Inflation rechnen musst.

November 18, 2021
|
Lesezeit 2 min.

🌈 Ein kleiner Vorgeschmack für Dich:

  • Wir haben gerade die höchste Inflationsrate seit 28 Jahren.
  • Das Ziel muss sein, den Konsum in Deutschland anzukurbeln.
  • Schau auf Deine eigene Inflationsrate.

🧐 Warum interessiert mich das?

“Über Geld spricht man nicht.” Aber trotzdem tun wir es die ganze Zeit. Vor allem wenn wir mehr zahlen müssen als üblich. Die Inflationsrate liegt seit Oktober in Deutschland bei 4,5%. Wenn Dich das noch nicht vom Stuhl stößt, bleib ruhig sitzen. Wir erklären Dir, was Inflation eigentlich ist und wen sie wirklich betrifft.


🔍 Was genau passiert hier?

  • Inflawaaaas?
    Die Inflationsrate gibt an, wie sich Preise im Vergleich zum gleichen Monat des letzten Jahres verändert haben. Preise? Welche Preise? Alle Preise? Gute Frage. Betrachtet werden hier die Preise des sogenannten Warenkorbs. Dieser versucht den Konsum des/der Durchschnittsdeutschen abzubilden und beinhaltet Monatsmieten, Strom, Gas, Heizöl, verschiedene Lebensmittel, Dienstleistungen wie Friseurtermine und andere Anschaffungen. Normale Sachen. Wenn Du also im November 2020 noch – sagen wir – 1000€ für Deinen Lebensunterhalt gezahlt hast, liegen die Kosten bei einer aktuellen Inflation von 4,5% bei 1045€. Check das gerne mal mit Deinen Monatsausgaben gegen. 
  • Warum gibts Inflation?
    Die Europäische Zentralbank strebt eine Inflationsrate von 2% an. But Why? Ihr Ziel ist es, das wir alle konsumieren. Wir sollen Geld ausgeben, dadurch die Wirtschaft ankurbeln, Unternehmen verdienen daran Geld und Jobs entstehen durch eine erhöhte Nachfrage an Gütern. Wodurch wir alle wiederum Geld verdienen. Sie möchte nicht, dass wir Geld sparen und genau dies würde passieren, wenn es eine negative Inflationsrate, eine sogenannte Deflation geben würde. Wenn Du wüsstest, dass Anschaffungen eher günstiger werden, dann wartest Du lieber ab und kaufst Dir beispielsweise den neuen Fernseher nicht heute, sondern erst in ein paar Wochen. Tun das alle, dann produzieren Unternehmen weniger, weil die Nachfrage nicht mehr so hoch ist und beschäftigen automatisch weniger Menschen. So zumindest die Theorie, weshalb eine leichte Inflation sinnvoll ist.
  • Inflation to the moon
    Aber: In diesem Oktober wurde eine neue Messlatte überstiegen. Wir haben nämliche die höchste Inflation seit 28 Jahren. Das betrifft aber zum einen nicht alle gleich und zum anderen gibt es Erklärungen dafür, weshalb sie gerade überdurchschnittlich hoch ist. Vielleicht kannst Du Dich noch daran erinnern, dass im letzten Jahr zwischen Juli und Dezember die Mehrwertsteuer von 19% auf 16% und von 7% auf 5% gesenkt wurden. Deshalb sind Vergleichswerte aus dem letzten Jahr schon einmal deutlich günstiger als dieses Jahr. Ein weiterer Preistreiber ist die Energie. Diese ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 18% teurer geworden. Gründe dafür sind komplex: Deutschland ist in Sachen Energie zu stark vom Ausland abhängig und dort werden die Preise gemacht. Hinzu kommt die neu erhobene CO2-Steuer und die durch die Corona-Krise stark gesunkenen Rohölpreise im letzten Jahr. Dieser starke Kontrast führt unter anderem zu der aktuell sehr hohen Inflationsrate.
  • Stay tuned: Was für Auswirkungen eine Hyperinflation haben kann werden wir in einer anderen Ausgabe von The Briefing thematisieren.


🤓 Was bedeutet das für mich?

Bevor Du in Panik gerätst und Dich darüber aufregst, dass alles teurer wird, solltest Du Dich mit dem Warenkorb, welcher zur Bildung der Inflationsrate genutzt wird, auseinandersetzen. Sind steigende Benzinpreise für Dich überhaupt relevant oder fährst Du eigentlich sowieso nur mit der Bahn oder dem Fahrrad? Die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel sind zwar zu Oktober 2020 um 4,4% gestiegen, aber welche Nahrungsmittel dieser Liste konsumierst Du überhaupt?
Finde jetzt heraus wie hoch Deine persönliche Inflationsrate ist. Das Statistische Bundesamt bietet Dir gleich hier die Möglichkeit, diese zu berechnen.

Weitere Beiträge